Carl Lindeberg zeichnete auch
die Schutzumschläge für die
die Schutzumschläge für die
Sir John Retcliffe-Ausgaben
des Retcliffe-Verlags,
des Retcliffe-Verlags,
in dem von 1926 - 1933
insgesamt 35 Werke durch
insgesamt 35 Werke durch
Lisa Barthel-Winkler
(1893-1966) aufgelegt
(1893-1966) aufgelegt
wurden, allerdings in einer z.T. völlig
entstellenden , wenn nicht gar
verstümmelnden Ueberarbeitung.
verstümmelnden Ueberarbeitung.
Sir John Retcliffe
war das Pseudonym des
war das Pseudonym des
deutschen Journalisten
Hermann Goedsche (1816-1878)
Hermann Goedsche (1816-1878)
Retcliffe bediente sich in
seinen Romanen frei bei allen
seinen Romanen frei bei allen
bis anhin bekannten Varianten
des Abenteuerromans und
vermischte das Ganze mit wilden
des Abenteuerromans und
vermischte das Ganze mit wilden
Weltverschwörungstheorien.
um internationale Geheimbünde.
Die Ideen seiner
"Historisch-politischen
Die Ideen seiner
"Historisch-politischen
Romane aus der Gegenwart,
so etwa auch die einer
so etwa auch die einer
jüdische Weltverschwörung,
sind alles andere, als unumstritten.
Sein Roman "Biarritz"
diente den Verfassern des
berüchtigten antisemitischen Pamphlets:
Die Protokolle der Weisen von Zion
als eine Quelle.
Sein Roman "Biarritz"
diente den Verfassern des
berüchtigten antisemitischen Pamphlets:
Die Protokolle der Weisen von Zion
als eine Quelle.
Der Abenteuergehalt seiner Romane
war aber stark genug, dass seine
Bücher bis weit über die
vorletzte Jahrhundertwende
vorletzte Jahrhundertwende
hinaus immer wieder
neu aufgelegt wurden,
neu aufgelegt wurden,
wenn auch meist in stark
bearbeiteten Fassungen.
bearbeiteten Fassungen.
Theodor Fontane, der
Redaktionskollege
von Goedsche war, schreibt über ihn:
“... der übrigens keineswegs
ein Schreckensmensch,
vielmehr, bei hundert
kleinen Schwächen
und vielleicht Schlimmerem,
ein Mann von grosser
Herzensgüte war;
er schrieb damals
an seinen, vom
buchhändlerischen
Standpunkte aus
berühmt gewordenen Sir
John Retcliffe-Romanen, die,
wie er selbst, eine
Quelle beständiger
Erheiterung für uns waren.”
Der Roman Puebla (3 Bände)
bei Barthel "Sonora
bei Barthel "Sonora
und Goldfieber", spielt zum
Teil in der Sonora, wie
Karl Mays Satan und Ischariot.
Teil in der Sonora, wie
Karl Mays Satan und Ischariot.
Es erstaunt beim Lesen,
wieviele “Anleihen”
Karl May offenbar
Karl May offenbar
bei Goedsche gemacht hat.
So findet man eine Figur
in Sonora, die in
in Sonora, die in
ihrer Beschreibung sehr stark
an Old Firehand erinnert.
Beim Verlagsdirektor des Retcliffe
Verlages soll es sich
um Dr. E.A. Schmid
gehandelt haben, derselbe,
der auch dem Karl May Verlag
vorstand, und der dem Werk
des Radebeuler Phantasten ja
in ähnlich rigoroser
Weise angenommen hat.
Retcliffe war nicht
der Einzige, der zu
seiner Zeit zu
Verschwörungstheorien
um weltweit operierende
politische Geheimbünde neigte.
Alexandre Dumas setzte einige
Verschwörungen in
die literarische Welt,
so in seinen Romanen
um den Magier
Giuseppe Balsamo, alias Cagliostro.
Auch etwa Gabriel Ferry,
eigentlich eher noch
als Wildwestautor bekannt,
("Der Waldläufer" 1850)
versuchte sich in seinem Buch
“Die Kosakenjagd” an dem Thema.