Mittwoch, 26. September 2018

The Wild Bunch - Sam Peckinpah




Der Anfang lässt schon Böses ahnen:
Am Stadtrand  von San Rafael quält 
eine Gruppe von Kindern , Skorpione 
mit roten Ameisen, als Pike Bishop 
mit seinen Outlaws in das Städtchen 
einzieht, um das Lohnbüro
der Eisenbahngesellschaft zu überfallen.





Sie geraten in den Hinterhalt des 
Eisenbahn-Agenten Thornton,
einem früheren Weggefährten Bishops,
 und dessen Kopfgeldjägern. 
Es kommt zu einem Gemetzel, bei
dem von beiden Seiten 
keine Rücksicht auf  die 
Zivilbevölkerung genommen wird.




Nach dem verlustreichen Feuergefecht 
fliehen Bishops Männer
nach Mexiko , wo sie vom korrupten 
General Mapache angeheuert werden um
einen Munitionszug der US-Armee zu
überfallen.




 Der Ueberfall  gelingt, obwohl 
Thorntons Männer den Transport bewachen,
 doch Mapache weigert sich zu zahlen.
 Es kommt zu einer letzten Schlacht,
bei dem fast alle Beteiligten  in einer 
perfekt in Szene gesetzten Choreographie 
 ästhetisierter, exzessiver Gewalt,
ums Leben kommen.
Im letzten Showdown wird
 Gewalt  zum Selbstzweck der
 todessehnsüchtigen Helden.




Wieder  ein Spätwestern, wieder ein
Abgesang auf den alten Westen 
Wieder ein Abschied vom
 alten Western und dessen Werten.
Wieder liefert die mexikanische Revolution 
und somit das frühe 20. Jahrhundert
 den Hintergrund.
Wieder das Motiv der gealterten Helden, 
die ihre Zeit überlebt haben. 




Vor Allem aber ein nihilistischer 
und enorm brutaler  Spätwestern
 der  heute als Meisterwerk angesehen wird.

Wie in Arthur Penns im Finale von 
Bonnie and Clyde werden die  Protagonisten 
 von Kugeln durchlöchert. Schädel zerplatzen,
 Blut spritzt in Zeitlupe über die Filmleinwand,
 Viele  wollten darin eine kritische Anklage 
gegen  Vietnamkrieg erkennen
und den Film als  Statement gegen
 Gewalt verstanden haben.
Andere nannten es eine
 poetische Hymne an die Gewalt.
Je nach Sichtweise 
wurde Peckinpah zu einem 
"Apologeten der Gewalt", 
für Andere zu ihrem
 schonungslosen Kritiker.
Peckinpah sah sich selbst
 als Aufklärer,  der Film 
sollte eine Katharsis 
beim Publikum bewirken.
"Amerika verschliesst seine Augen 
vor dem Hunger und der Gewalt; 
man muss diesem 
Amerika die Augen öffnen". 


Eine Reihe altgestandener 
Westerndarsteller, die allein schon 
den Film sehenswert machen,
 stand Peckinpah dabei zur Verfügung.

 William Holden,


Warren Oates,
Robert Ryan,
L. Q. Jones,
Albert Dekker,
Ben Johnson,
 Strother Martin
und Emilio Fernández
 als  General Mapache.




Herausragend in einer kurzen Rolle, 
der junge Bo Hopkins, als “Crazy Lee”.

Eigentlich hatte man all das 
irgendwo schon
in anderen Filmen,  etwa in 
"The Professionals" und nicht zuletzt
 in etlichen Italowestern in
verschiedenster Abwandlung gesehen.
Aber Peckinpah verdichtet 
und reduziert die 
verschiedenen Motive 
aufs Aeusserste.