Samstag, 7. August 2021

Plan Wahlen - Die Anbauschlacht



 
Was sich heute “Urban Gardening” 
nennt, hiess  vor 80 Jahren 
“Anbauschlacht”und war keine 
modische Attitude verwöhnter
Hipster, sondern zwingende 
Notwendigkeit.




Die  Anbauschlacht setzte 
mit dem Plan Wahlen ,
ein und wurde zum Symbol 
für die Volksgemeinschaft, 
den Widerstandswillen und die 
Selbstbehauptung der Schweiz 




Der Plan Wahlen, genannt
 nach dem späteren Bundesrat  
Friedrich TraugottWahlen
10.4.1899  - 7.11.1985 
hatte eine möglichst weitgehende
 Selbstversorgung der Schweiz 
während der Zeit des Zweiten 
Weltkriegs zum Ziel.
 




In den Städten wurden 
Parkanlagen und Sportplätze
 zu Aeckern umfunktioniert,
Wald wurde gerodet.
Aus Brachland wurden Kleingärten. 
Haushalte die über Boden verfügten, 
versuchten die Familie möglichst 
selbst zu versorgen. 
Wer kein Land besass, dem wurde 
Pflanzgrund zugewiesen.






  Insgesamt wurde
die Anbaufläche von 183'000 ha bis 
1945 auf 352'000 ha ausgeweitet.
Das Ziel wurde trotz aller Anstrengungen nur 
teilweise erreicht.




Die Getreideproduktion verdoppelte 
sich, die Kartoffelernte wurde verdreifacht 
und die Gemüseernte vervierfacht. 
Die Schweiz war das  einzige Land
 in Europa, das  Kartoffeln, Gemüse
 und Obst nie rationieren musste..
Schmalhans war zwar 
oft Küchenmeister,
aber es gab keine Hungersnot.




Das rationierte Brot durfte erst nach 
einem oder zwei Tagen verkauft
werden.
Und auch wenn es steinhart 
war, galt immer noch:
“Man wirft kein altes Brot weg"
Fotzelschnitten und  Vogelheu 
waren zwei  beliebte Gerichte 
zur Resteverwertun




Was heute als "Recycling" 
daherkommt,
war überlebensnotwendig.




Meist wurde noch mit 
Energiesparen war
Gebot der Stunde.

Die Entbehrungen jener
Jahre wirkten noch lange nach.
Für meine beiden Grossmütter
war der Notvorrat bis an ihr
Lebensende sakrosankt.