Dienstag, 19. April 2022

Fernsehstart 1952 in Münchenstein



 

 Während der Basler Mustermesse vom 

19. bis 29. April 1952 gingen die ersten

Fernsehbilder  der Schweiz auf Sendung.


 Amerikakorrespondent Heiner Gautschy 

(1917 - 2009), der in New York einen Kurs

 in Fernsehregie besucht hatte, leitete das

Unterfangen.





In einer Halle von Brown Boveri in

 Münchenstein  wurde ein improvisiertes

 Fernsehstudio eingerichtet.

Mit einem Richtstrahl wurden die Signale

zum Gempenturm übermittelt und von 

dort ausgestrahlt. 


Kabarettist Cés Keiser führte

durch das Studio.





Margrit Rainer und Ruedi Walter

kämpften mit den Tücken

des neuen Mediums.







In einem Zelt konnten die verblüfften

 Zuschauer für einen Franken,

die 20minütigen Sendungen an 

der Muba bestaunen.


Basel verschlief den Start des Schweizer 

Fernsehens auf eigenem Boden nicht, sondern

sprach einen Kredit von 55'000 Franken. 

Das Fundament um  Basel zur 

Medienstadt unseres Landes

zu machen, schien gelegt.

Doch ein paar pädagogische 

Weltverbesserer 

 ergriffen das Referendum.

"Für eine gesunde Jugend, 

eine gesunde Familie, 

ein gesundes Volk und gegen 

den kulturellen Rückschritt."

lautete ihr Schlachtruf. der

einen erstaunlich hohen Zuspruch 

in der Bevölkerung fand.

Der Kredit wurde abgelehnt.


Der Versuch wurde weitergeführt.

Ab dem 18. Mai 1952 konnte man

an drei Abenden pro Woche in eigens

eingerichteten Fernsehstuben in

 öffentlichen Gebäuden ein

zweistündiges Abendprogramm  verfolgen.


Doch das Publikum blieb aus. 

Aus Geldmangel schloss

der Sender am 12. Juli 1952.

Die Chance war vertan.