Während der Basler Mustermesse vom
19. bis 29. April 1952 gingen die ersten
Fernsehbilder der Schweiz auf Sendung.
Amerikakorrespondent Heiner Gautschy
(1917 - 2009), der in New York einen Kurs
in Fernsehregie besucht hatte, leitete das
Unterfangen.
In einer Halle von Brown Boveri in
Münchenstein wurde ein improvisiertes
Fernsehstudio eingerichtet.
Mit einem Richtstrahl wurden die Signale
zum Gempenturm übermittelt und von
dort ausgestrahlt.
Kabarettist Cés Keiser führte
durch das Studio.
kämpften mit den Tücken
des neuen Mediums.
In einem Zelt konnten die verblüfften
Zuschauer für einen Franken,
die 20minütigen Sendungen an
der Muba bestaunen.
Basel verschlief den Start des Schweizer
Fernsehens auf eigenem Boden nicht, sondern
sprach einen Kredit von 55'000 Franken.
Das Fundament um Basel zur
Medienstadt unseres Landes
zu machen, schien gelegt.
Doch ein paar pädagogische
Weltverbesserer
ergriffen das Referendum.
"Für eine gesunde Jugend,
eine gesunde Familie,
ein gesundes Volk und gegen
den kulturellen Rückschritt."
lautete ihr Schlachtruf. der
einen erstaunlich hohen Zuspruch
in der Bevölkerung fand.
Der Kredit wurde abgelehnt.
Der Versuch wurde weitergeführt.
Ab dem 18. Mai 1952 konnte man
an drei Abenden pro Woche in eigens
eingerichteten Fernsehstuben in
öffentlichen Gebäuden ein
zweistündiges Abendprogramm verfolgen.
Doch das Publikum blieb aus.
Aus Geldmangel schloss
der Sender am 12. Juli 1952.
Die Chance war vertan.