Donnerstag, 13. Oktober 2022

Bonanza in Deutschland



 
Am 13. Oktober 1962 lief in der ARD 
um 15.25 Uhr, die erste Folge 
der Fernsehserie “Bonanza"
In Schwarzweiss natürlich.
Farbfernsehen gab es erst 1967.




Flammen züngelten aus der
eingeblendeten Karte der
Ponderosa Ranch auf ...




... und aus dem
 immer grösser werdenden Loch ritten
die Cartwrights ins Bild.
Zum ersten Mal erklang 
die charakteristische
Titelmelode:
 „Dam dadda dam dadda dam
 dadda dam, Bonanza!“ 

Nach der ersten Folge
 war vorerst mal wieder
Pause, bis sich die 
Programmgewaltigen entschlossen,
weitere 12 Folgen in unregelmässigen 
Abständen zu zeigen.




Einige Programmzeitschriften 
nannten die erste Folge "Eine Falle für Little Joe"
andere übernahmen den 
 Originaltitel."A Rose for Lotta".
Man musste wissen, dass es 
sich um eine Westernserie
handelte und jeweils schon 
sehr genau hinsehen,
um die Sendung nicht zu verpassen.

Dann klemmte man die Serie wieder 
ab, da sie angeblich zu brutal
für eine Nachmittagssendung war.

Ein Thema, das damals schon beschäftigte
So widmete sich Thilo Koch. 
am 5. Januar 1962 der Frage:
Warum weisen so viele amerikanische 
TV-Programme starke sadistische Züge auf?
 Wie wirkt sich das auf die
 Entwicklung der Jugendlichen aus? 




1967 entdeckte das ZDF die Cartwrights wieder .
Ab dem 27. August
 hieß es dann 14 Jahre und  229. Folgen lang
 “WabiBoko” – warten bis “Bonanza” kommt.
(oder derber in der Schweiz: 
BbBc, Bumse bis Bonanza chunnt. )
und man schaute sich Woche für Woche an, was 
sich auf der Ponderosa Ranch und
in Virginia City so tat.

Die Cartwrights und ihre Freunde
wurden fast Familienmitglieder.




Lorne Greene: Benjamin „Ben“ Cartwright.
Pa Cartwright war der "Silberrücken".
Edel, weise, gerecht und manchmal 
ein ganz klein wenig autoritär.
Es gab den Witz, dass der 
meist verwendete Satz in Bonanza
"Ja, Pa!" war.




Pernell Roberts: Adam Cartwright
Der älteste Sohn, setzte sich früh ab.




Vielleicht der beliebteste Cartwrightdarsteller
verstarb leider früh




Michael Landon: Joseph Francis 
„Little Joe“ Cartwright
Das Nesthäkchen, das später
mit Serien wie
"Little House on the Prairie" und
"Highway to Heaven" 
seine Karriere erfolgreich fortsetzte.




Victor Sen Yung:  Hop Sing
Nach heute geltenden Kriterien vielleicht
politisch nicht immer ganz korrekt dargestellt,
wurde als Koch weltberühmt und 
ausserordentlich populär.




David Canary: „Candy“ Canaday
kam erst später dazu, machte seine Sache
aber ganz ordentlich.





Ray Teal: Sheriff Roy Coffee
Bing Russell: Deputy Clem Foster
sorgten in Virginia City für
Ruhe und Ordnung.




Gut, eine Frauenquote gab es nicht, 
was mich aber nicht besonders störte.
Frauen in Western waren damals,
von wenigen Ausnahmen abgesehen, meist
nur störendes Beigemüse
oder erlitten früh ein tragisches  Schicksal.
Ben Cartwright war ja dreifacher Witwer.




Die Zeit für Mutter Barkley aus dem Big Valley
war noch nicht gekommen.




Die Qualität der einzelnen Folgen 
waren unterschiedlich.
Es gab herausragende Folgen, 
mit bekannten Guest Stars.
Fast Alles, was in der TV Welt Rang und
Namen hatte, tummelte sich irgendwann
auf der Ponderosa.
Es gab miserable Folgen und manchmal sank 
das Niveau auf das einer Soap Opera.
Was aber nicht daran hinderte, eine Woche später
wieder einzuschalten .

 „Dam dadda dam dadda dam dadda dam, Bonanza!“