Sonntag, 27. Oktober 2013

Neue Basler Hymne ?






Jetzt, wo nach rund 180 Jahren Kantonstrennung,
allenthalben von einer Wiedervereinigung 
der beiden Halbkantone Basel geredet wird, wäre wohl
 auch die Frage der Hymne für den neuen Stand zu diskutieren.




“Z’Basel an mym Rhy”,
 gilt ja  als Basler Nationalhymne.





Der Text des Dichters Johann Peter Hebel 
ist eine etwas wehmütige 
Ode an seine Heimatstadt am
 Rheinknie. 




"Z’Basel an mym Rhy,
Jo, dert mecht i sy!
Weiht nit d’Luft so mild und lau
Und der Himmel isch so blau
An mym liebe, an mym liebe Rhy."

Die Melodie stammt von Franz Wilhelm Abt
 (1819–1885) und der Text wurde 
in Baseldeutsch (Alemannisch) von
 Johann Peter Hebel (1760–1826) verfasst. 
Es wird heute bei offiziellen und militärischen
 Feierlichkeiten als Hymne gespielt, 
und erfreut sich auch bei Sportanlässen
insbesondere an den Spielen des FC Basel, 
grosser Beliebtheit, .
 Zu letzterem Zweck wurde der Text 
teilweise abgeändert («Rot-blau Eff-Cee-Bee,…»).




Basel war zu jener Zeit noch
 stark mittelalterlich geprägt.
Die Stadtmauer wurd erst ein
 Vierteljahrhundert nach
der Kantonstrennung geschleift.
Heute ist nur noch wenig übriggeblieben, von dem
was Hebel in seinem Gedicht besingt.


“Vo Schönebuech bis Ammel” ist 
das Baselbieter Pendant zu
“Z’Basel an mym Rhy”.
Gedichtet wurde es 1862 von 
Wilhelm Senn (1845–1895)
 in Baselbieter Mundart 
als Vereinslied des 
Baselbieter Chränzli, einem Heimatverein von
 nach Basel "ausgewanderten"
Baselbieter Bürgern.

Schönenbuch war lange Zeit die
 westlichste, Anwil die östlichste
 Gemeinde des Kantons Baselland;
 die zwei Gemeinden sind 35
Kilometer Luftlinie voneinander entfernt
Seit dem das  Laufental 
zu Basel-Land gehört, müsste das Lied
eigentlich abgeändert werden, denn 
Schönenbuch ist nicht mehr der westlichste 
Ort des Kantons, sondern Roggenburg.

Vo Schönebuech bis Ammel,
vom Bölche bis zum Rhy,
lyt frei und schön das Ländli,
wo mir deheime sy.
Das Ländli isch so fründlig,
wenn alles grüent und blüeht,
drumm hei m’r au keis Land so lieb
wie euses Baselbiet,
drumm hei m’r au keis Land so lieb
wie euses Baselbiet.



Auch wenn es über die Jahrzehnte immer 
wieder zu Annäherungs- und gar 
Wiedervereinigungsversuchen kam,...



... obsiegte bislang immer der
Unabhängigkeitswunsch des 
Baselbiets.

Die Wiedervereinigungsgegner haben
jedenfalls bereits  mit
Florian Schneiders "Rotstab-Lied"
eine sechs Strophen lange Hymne,
 die die Autonomie des Baselbiets beschwört