Samstag, 8. März 2014

U.S. Camel Corps - Kamele im Wilden Westen







Alex Capus ruft in  seinem ebenso
 spannenden wie vergnüglichen
 Büchlein „Skidoo“ die fast vergessene Geschichte des 
U.S. Camel Corps wieder in Erinnerung,
einem 1856 aufgestellten Kamelverband
 der United States Army. 





1855 stellte der Kongress eine 
Summe von 30.000 US-Dollar 
zur Verfügung, mit der  in Ägypten
 und dem Osmanischen Reich
33 Kamele für die U.S. Army gekauft wurde.
 Im Sommer 1856 kamen die Tiere nach 
einer dreimonatigen Schiffspassage
 in Indianola, Texas, an.



Einer der Kameltreiber, die die Tiere begleiteten,
war Philip Tedro, der aus Griechenland, 
Tunesien oder Syrien stammte.
Er wurde Hadji Ali genannt,
was bald unter dem Namen Hi Jolly
amerikanisiert wurde




The New Christy Minstrels widmeten ihm 1963
ein Lied.


Hi Jolly was a camel driver, long time ago,
Followed Mr. Beale a-way out west.
Didn’t mind the burnin’ sand in that God-forsaken land,
But he “didn’t mind” the pretty gals the best.

Hi Jolly, hey Jolly,
Twenty miles today, by golly,
Twenty more before the morning light.
Hi Jolly, hey, I gotta be on my way.
I told my gal I’d be home Sunday night.




Noch heute erinnert das Hi Jolly Monument
in Quartzside, Arizona, an sein
 aussergewöhnliches Leben.






Edward F. Beale, erster 
Kommandant des U.S. Camel Corps,
 hatte sich im Mexikanisch-
Amerikanischen Krieg ausgezeichnet 
und war ein Kenner des amerikanischen Südwestens. 




Die Aufgabe des Kamel Corps bestand
  darin, eine Planwagen-Route
 durch die Wüste zwischen Fort Deviante in New Mexico
 und Fort Tejon nördlich 
von Los Angeles zu erschliessen.





Im ersten Einsatz schienen sich die  Kamele zu bewähren.
Sie trotzten extremsten Wetterbedingungen, trugen 
grosse Lasten und liessen sich selbst vom Schnee in
 der Sierra Nevada nicht abschrecken.




Allerdings konnten sich Pferde und Maultiere  nur schwer an den
 intensiven Geruch der Kamele gewöhnen und gerieten in Panik.
Auch die Mannschaft tat sich schwer mit ihnen.
Die Kamele ihrerseits büxten immer wieder aus.
Das Experiment wurde nach wenigen
 Jahren abgebrochen, die Kamele an 
Händler aus dem mittleren Osten an  Zoo's und  Zirkusse verkauft.
Etliche Ausreisser  überlebten offenbar in der Wüste.



1883 wurde eine Frau im südlichen 
 Arizona von einem Untier zu Tode getrampelt und
die Geschichte von einem Roten Biest
 mit einem Skelett als Reiter machte die Runde.
Der "Red Ghost" von dem lange Zeit 
 nur Spuren und einige Haare gefunden
wurden, verbreitete noch einige
 Zeit Angst und Schrecken.




Noch bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein,
 gab es immer wieder Berichte von
Kamelsichtungen.
Die letzte datiert von 1956.





1976 verfilmte Joe Camp
die Geschichte des Camel Corps, leider wurde
eine etwas seichte Komödie daraus.




Said, Beales Lieblingskamel starb in einem Kampf mit
einem Artgenossen und sein Skelett wurde lange Jahre 
im Smithonian Institute ausgestellt.





Auch im Comic fand das
Camel Corps seinen Niederschlag...





... und vielleicht ist auch  Carl Barks "Omar"
 ein Nachfahre aus dem Camel Corps?