“Witness” Der einzige Zeuge
Ein Film von Peter Weir aus dem Jahr 1985.
mit Harrison Ford und Kelly McGillis.
Kein Western, obwohl es heisst, dass
die Story ursprünglich als Plot für
die TV Serie “Gunsmoke” (Rauchende Colts)
gedacht war.
Aber nicht Marshal Matt Dillon alias James Arness.
sondern Harrison Ford spielte
den Cop, der in die Welt der Amish People eintaucht.
Produzent Edward Feldman liess die Geschichte überarbeiten und
verlegte sie in die Jetztzeit.
Die Drehbuchautoren William Kelley and Earl W. Wallace gewannen den
Writers Guild of America Award for Best Original Screenplay
und 1986 den Edgar Award for Best Motion Picture Screenplay
Auf der Bahnhofstoilette von Philadelphia
wird der Amishjunge Samuel Lapp (Lukas Haas)
zum einzigen Zeugen eines Mordes.
Wie sich nach Samuels Aussage
herausstellt, ist nicht nur das Opfer, sondern auch
der Mörder ein Cop. Damit ist der Junge
in grösster Gefahr.
Nachdem der ermittelnde Detective
John Books (Harrison Ford) nur
knapp einem Mordanschlag entgangen ist, taucht er verletzt
mit dem Kronzeugen im Dorf der Amischen unter.
Es ist eine Reise in eine Parallelwelt, in der die Zeit
stehengeblieben zu sein scheint.
Die Amischen sind eine
täuferisch-protestantische Glaubensgemeinschaft.
mit Wurzeln in der reformatorischen
Täuferbewegung Mitteleuropasund stammen überwiegend
aus Südwestdeutschland, dem Elsass oder der
Deutschschweiz. Sie
lehnen den technischen Fortschritt der «zivilisierten» Welt
mit Elektrizität, Autos und Telefon weitgehend ab und leben
sehr zurückgezogen in ihren Gemeinschaften.
Noch heute sprechen sie das sogenannte
Pennsylvania Dutch, was hin und wieder auch im Film
zu hören ist.
"Du huschd hott gschofft. Sell waar guud!,"
Peter Weir gelingt der überraschende,
fast surreale Schwenk.
Man wähnt sich plötzlich in einem völlig anderen Film.
Das Tempo verlangsamt sich zusehends, je tiefer
Book in die fremde Welt und die ihm vielfach
unverständlichen Gebräuche der Amischen eintaucht.
Die “andere, wirkliche” Welt verblasst,
erscheint zusehends unwirklicher
und ihre Bedrohungen geraten fast in
Vergessenheit.
Book verstrickt sich in eine zum vornherein zum
Scheitern verurteilten Liebesgeschichte mit Samuels Mutter.
Die berühmt gewordene Tanzszene auf
dem Boden der Scheune wird untermalt
von Sam Cooke's "Wonderful World".
allerdings in der Coverversion von Greg Chapman.
So gerät Book immer mehr in Konflikt mit den Sitten
und Bräuchen der Amischen.
Verfolger ihn ausfindig machen
und es zum Showdown kommt,...
Kriminalgeschichte wieder oberhand.
Trotzdem bleibt der Film ungeheuer
spannend und auf seine Art einmalig
und wurde m.E. zu Recht mit
Preisen und Auszeichnungen überhäuft.