Donnerstag, 2. November 2017

Der Rattenfänger von Hameln -The Pied Piper of Hamelin



Eine beängstigende Sage, weltweit
in mehr als dreissig Sprachen übersetzt,
ist die Geschichte vom
Rattenfänger von Hameln.


Nebst wenig befriedigenden,
 historisierenden
 Deutungsversuchen
scheint  mir diese Popularität
auch darauf zurückzuführen 
zu sein, ...




... dass der Rattenfänger 
sozusagen dem Urbild des
"Schwarzen Mannes" entspricht.




Einem zeitlosen Abholwesen
an der Grenze zur Traumwelt,
das Kinder ein eine andere
Realitätsebene entrückt oder
Eine Gestalt "kindlicher
Einbildungsängste", ...




... wie sie in jüngerer Zeit etwa
von Freddie Krueger in den
Filmen verkörpert wurde.





Der Sage nach ließ sich im Jahre 1284 
zu Hameln ein wunderlicher Mann sehen. 
Er hatte ein Obergewand aus vielfarbigem, 
buntem Tuch an und gab sich für einen 
Rattenfänger aus, indem er versprach, 
gegen ein gewisses Geld die Stadt von allen
 Mäusen und Ratten zu befreien.




Hameln litt zu dieser Zeit
unter einer großen 
Rattenplage, derer
die Stadt selbst nicht
 Herr wurde, weshalb sie das 
Angebot des Fremden begrüßte.




Die Bürger sagten ihm seinen Lohn zu, und
 der Rattenfänger zog seine Pfeife heraus und 
pfiff eine Melodie. Da kamen die Ratten und 
Mäuse aus allen Häusern hervorgekrochen 
und sammelten sich um ihn herum. Als er nun 
meinte, es wäre keine zurückgeblieben,
 ging er aus der Stadt hinaus in die Weser; 
der ganze Haufen folgte ihm nach, stürzte ins 
Wasser und ertrank. Als aber die Bürger sich
 von ihrer Plage befreit sahen, reute sie das
 Versprechen und sie verweigerten dem Mann 
den Lohn, so dass er zornig
 und erbittert wegging.




Am 26. Juni kehrte er jedoch zurück in Gestalt
 eines Jägers, mit schrecklichem Angesicht,
 einem roten, wunderlichen Hut und ließ, 
während alle Welt in der Kirche versammelt war,
 seine Flöte abermals in den Gassen ertönen.




Alsbald kamen diesmal nicht Ratten und Mäuse,
 sondern Kinder, Knaben und Mägdlein vom 
vierten Jahre an, in großer Anzahl gelaufen.
 Diese führte er, immer spielend, zum Ostertore
 hinaus in einen Berg, wo er mit ihnen 
verschwand.




Nur zwei Kinder kehrten zurück, 
weil sie sich verspätet hatten; von ihnen
 war aber das eine blind, so dass es den Ort 
nicht zeigen konnte, das andere stumm,
 so dass es nicht erzählen konnte. Ein Knäblein 
war umgekehrt, um sein Obergewand 
zu holen, und so dem Unglück entgangen. Einige
 sagten, die Kinder seien in eine Höhle
 geführt worden und in Siebenbürgen wieder 
herausgekommen. Es waren ganze 130 Kinder
 verschwunden. Man hat sie nie mehr gesehen.


(Nach "Wikipedia" Gekürzt und sprachlich
 etwas modernisiert nach:
 Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Nr. 245,
 Die Kinder zu Hameln)