Wenn ich mich recht entsinne, hätte
der Film damals im längst
verschwundenen ...
... Kino "Palace" in Basel laufen sollen.
Einer Revolverküche im Kleinbasel,
wahrscheinlich "parlato Italiano".
Die Gefahr, dass sich empfindliche Gemüter,
dort hin verirren und an dem Film Schaden
nehmen würden, war also gering.
Trotzdem schlug die Zensur ,
wegen der exzessiven Grausamkeit
des Films, unerbittlich zu.
Später wurde der Film auf Initiative
des Filmkritikers
Ottokar Schnepfe dann in
"Le Bon Film",
im erlauchten Kreise
von Filmfreunden,
doch noch gezeigt und
führte zu heftigen Diskussionen.
Der deutsche Titel
“Leichen pflastern seinen Weg”
umschreibt in etwa,
worum es in dem Film geht.
Die Einwohner von
Snow Hill hungern infolge
eines Blizzards
und beginnen damit,
sich mit Ueberfällen
das Ueberleben zu sichern,
Sie werden zu Gesetzlosen erklärt werden
und ein Kopfgeld auf sie ausgetzt .
Klaus Kinski spielt den
Kopfgeldjäger “Loco”, ...
... Jean-Louis Trintignant den stummen
”Silence” der von den Dorfbewohner
angeheurt wird, um “Loco”
zu töten.
”Silence” der von den Dorfbewohner
angeheurt wird, um “Loco”
zu töten.
Allerdings siegt nicht das
Gute über das Böse, sondern
Loco tötet Silence und richtet
anschließend ein Massaker von
exzessiver Brutalität
unter den zuvor gefangenen
Dorfbewohnern an.
"Il Grande Silenzio" wurde
ein stimmungsvoller
Schneewestern, in dem die
tiefverschneiten Landschaft eine
beeindruckende Hauptrolle spielt.
Nicht zuletzt diese
Landschaftsaufnahmen machen den
Film bis heute sehenswert.
Während die meisten Aussenaufnahmen zu
den italienischen Western
in Spanien rund um Almeria oder Sizilien
gemacht wurden, verlegte Sergio Corbucci
das Städtchen Snow Hill,
das im Staate Utah liegen soll
in die Dolomiten.
Böse Zungen behaupten,
dass er die Arbeit an dem Film mit
einem Skiurlaub habe verbinden wollen.
Der Film spielt gegen Ende des
19. Jahrhunderts, was u.A. an der
Anspielung auf den grossen Blizzard,
wie auch an der damals noch für
einen Western untypischen Waffe von Silence,...
... einer Mauser C96, erkennbar wird.
Corbucci, der sich gerne als
radikaler Linker sah, wollte
die Korruption autoritärer
Formen des Kapitalismus
anprangern und
liess, dem Zeitgeist
geschuldet, viele Anspielungen und
Querverweise auf aktuelle politische
Geschehnisse und manchen
sozialkritischen Bezug in die
zynische und sadistische
Story fliessen. Angeblich
wollte er den Film gar als Allegorie auf
Malcolm X und Che Guevara
verstanden wissen
Der Film wurde heftig und kontrovers
diskutiert und eben in Basel
damals gar verboten.
Heute gilt er als Meilenstein des
Spaghettiwestern und
hat Kultstatus erlangt.