Donnerstag, 14. Januar 2016

James Bond - Goldeneye 2


  
Der zweite Teil des Films fällt merklich ab.
Vielleicht hat man zu viel hingepackt?
Die Story steuert immer wieder
auf einen Höhepunkt zu
und zerbröselt dann, um gleich einen
nächsten Anlauf zu nehmen.

Der britische Geheimdienst beobachtet 
die Vorgänge in Sibirien 
 über Satellit. Dabei wird  Natalya erkannt.
  Bond  macht er sich auf 
den Weg nach Sankt Petersburg 
und nimmt mit  Hilfe  des 
CIA Agenten Jack Wade
 (Joe Don Baker) Kontakt
mit dem ehemaligen KGB-Agenten 
Valentin Zukovsky  auf, 
der wiederum ein Treffen 
Bonds mit "Janus" arrangiert.
Dabei trifft Bond wieder auf die Onatopp.
Das geht alles ein wenig
zu schnell und zu glatt,
wird  nach dem"Schema F"
des Genres abgespult und
anstatt die Story zu verdichten, verliert
 der Film deutlich an Spannung.





Bond erfährt, dass der totgeglaubte 
006 Alec Trevelyan hinter “Janus” steckt.
Dieser will sich an Grossbritannien rächen,
 da seine Eltern  von den Briten nach 
dem Zweiten Weltkrieg  an Stalin
 ausgeliefert wurden.
Die Begegnung findet auf einer Art Müllhalde
 der Geschichte statt,
wo ausgemusterte Büsten
und Denkmäler ehemaliger Sowjetgrössen
gelagert sind.
Eine Szenerie, die gespenstisch
 hätte wirken können,
wie etwa diejenige in "Der Dritte Mann"
in den Wiener Kanalisationsschächten.
Hier verkommt sie leider
aber zur blossen Kulisse .





Trevelyan will Bond und Somonova töten,
doch die beiden  können entkommen.

Eigentlich hätte der Film
 hier enden können, aber
 noch waren nicht alle
Handlungsfäden entwirrt,
offenbar war auch das Budget
 noch nicht aufgebraucht
 und so kamen die
Feuerwerker zum Zug

Bond und Somonova werden
 von den Russen gefangen genommen.





Beim Verhör taucht
plötzlich General Ourumov
 auf und erschiesst den
Verteidigungsminister mit Bonds Waffe
und flüchtet daraufhin mit
Natalya zu einem
Raketentransportzug Trevelyans.





Bond verfolgt beide in einem 
T-55 Panzer, stoppt den Zug und
 tötet Ourumov.
Die Panzerszene war
einfach übertrieben.
Man opferte einem  Showeffekt
jegliche Glaubwürdigkeit.

Auch mit dem Tod von General
Ourumov wurden Chancen vergeben.
Man hatte einen Bösewicht
 aufgebaut und
schien nun plötzlich
nicht mehr zu wissen,
was mit ihm anzufangen sei.

Man räumte der Figur plötzlich keine
Wichtigkeit mehr zu, degradierte
sie zum blossen Statisten.


Gottfried John hätte sicherlich mehr
aus der Gestalt herausholen können.


Plötzlich verlagerte man das 
Schwergewicht auf Trevelyan,
(Sean Bean) der leider als 
Schurke dann  auch 
nicht so richtig überzeugen konnte.


So fehlt dem  Film ein richtiger
 Bösewicht.

Man setzt zuviel auf tolle 
Actionszenen, haarsträubende  
 Stunts und geballte Technik und 
vergisst dabei die nötige Sorgfalt für  die Geschichte .




Eigentlich hätte der Film auch
hier enden können, aber
Trevelyan und  Onatopp 
können einmal mehr
 entkommen und setzen sich, wie 
die Somonova auf dem Zauberspiegel
der Neuzeit,...






... dem Compter, herausfindet nach Kuba ab.






Auch auf Kuba, immer noch kein Happy End.

Das “gute Bondgirl” Izabella Dorota Scorupco
 fällt neben Framke Janssen stark
 ab, was aber wohl ihrer
Rollenzeichnung zuzuschreiben ist.
Die Figur hätte durchaus Ansätze  geboten.
 die aber leider verschenkt wurden.


Auf der Suche nach Trevelyans Basis...






... wird ihr  Flugzeug  abgeschossen...





... und Lara Croft... äh, nein,
Xenia Onatopp versucht ihnen
den Garaus zu machen.
Ihr unerwartetes Wiederauftauchen
erinnert an Rosa Klebb,
an Irma Bunt, die ebenfalls wie Wiedergänger
aus dem Nichts noch einmal
überraschend auftauchen.
Framke Janssen schaffte es
mit der Rolle immerhin in
die vorderste Reihe im Olymp der
weiblichen  Bond Bösewichte.
Hätte man an ihrer Rolle noch
ein wenig herumgefeilt,
wäre ihr ein Spitzenplatz sicher gewesen.





Vom Flugzeug aus, hatten sie einen
Kratersee gesehen und der
Zuschauer  ahnt Böses, zumindest,
 wenn er "You Only Live Twice"
gesehen hat und  deutlich
an Blofelds Basis in Japan
erinnert wird.
Nur, das war 30 Jahre her.






Es ist tatsächlich Trevelyans Basis.
Er will mit Hilfe des Hackers Grischenko
per Computert Gelder
auf seine Konten transferieren und die gesamte
Londoner Finanzwelt ins Chaos stürzen.
So ändern sich die Zeiten!
Der "Goldfinger" des Romans wollte noch in
echt,  realexistierende Goldbarren
aus Fort Knox klauen.
Ach, der Gute.






Showdown , Mann gegen Mann.
 Trevelyan stürzt
 ab und wird von Trümmern
 seiner Satellitenschüssel begraben.







 Grischenko wird von flüssigem
Stickstoffs schockgefroren.



Endlich das langersehnte Happy End?
Irrtum!






“Suppose someone is watching.”
“There’s no one within
twenty-five miles. Believe me.”






Die halbe US Basis schaut zu.


Man kann eine Menge
gegen den Film einwenden.
Der Balanceakt zwischen Alt
und Neu gelingt nicht immer.
Der Plot ist zu sehr blosses  Remix
aus bereits bekannten Zutaten
und Zitaten.
 Dies und Das hätte man
sich  anders gewünscht,
Da und dort hätte man nach der
 langen Pause mehr Sorgfalt
für Details, für die Zeichnung
 der Figuren, für die Story
gewünscht. Was Pierce Brosnan über
seine Rolle sagt, stimmt für
den ganzen Film:
“die Charakterzeichnung
(war) nicht glaubwürdig,
es war alles oberflächlich. was auch mit
 meiner eigenen Unsicherheit mit
der Rolle zu tun gehabt haben mag."

Trotzdem. der Relaunch war gelungen, was
sich auch an den Kinokassen zeigte.
Und der Film hatte tatsächlich
auch eine ganze Menge guter Sequenzen.
Nur wirkte das Ganze (noch)
 nicht wie aus einem Guss.






Brosnan sieht im Rückblick
seine Darstellung kritisch:
"Manchmal hatte ich das Gefühl, ich sitze
 in einer Zeitmaschine, die ständig zwischen
 Roger Moore und Sean Connery
hin- und herpendelt".
Manchmal schlug das Pendel
zu stark in die eine oder
andere Richtung aus.
Letztendlich aber akzeptierte man Brosnan
als neuen Bond.


 Tina Turner sang den von
U2 Bono and The Edge
komponierten Titelsong.