Freitag, 6. Juni 2014

Rififi chez les hommes






Rififi chez les hommes 1955
ein weiterer Klassiker des französischen "film noir"

Regisseur Jules Dassin
(18. Dezember 1911 -  31. März 2008)
  hatte den 
Film aus reiner Geldnot übernommen. 
1950 war er in den USA 
von Edward Dmytrick und Elia Kazan denunziert 
worden und vor dem Ausschuss für 
unamerikanische Umtriebe (HUAC) gezerrt
Dassin erhielt Berufsverbot.
Er zog nach Frankreich.
Aber auch dort musst er wegen amerikanischer Einflussnahme 
fünf  Jahre lang warten, bis er endlich 
wieder als Regisseur arbeiten konnte.
Jean Pierre Melville, der eigentlich für die Regie
vorgesehen war, überliess ihm die Regiearbeit.




Der wegen guter Führung  entlassenene Strafgefangene
Tonyle Stephanois (Jean Servais)
plant  mit der Bande eines alten Freundes
einen gewagten Geldschrankraub.



Minutiös wird die Planung geschildert.
Hier leidet der Film allerdings  an der Last der Jahre, denn
all die damals ausgeklügelten
technischen Vorbereitungen wirken
heute, nach sechzig Jahren, beinahe vorsintflutlich.

Das ändert aber nichts an der filmischen Qualität.




 Die wichtigste Szene ist  der Einbruch in ein Juweliergeschäft
 in der Rue de Rivoli.
Im Original 32 Minuten lang.
Eine halbe Stunde ohne Musik, ohne
 ein einziges gesprochenes Wort.
Das war damals sensationell.

Rififi  gilt als unbestrittener Klassiker und begründete
sozusagen das Genre des "Heist-oder Caper Movies ".

Die Redewendung "à la Rififi" wurde synonym
für einen Einbruch durch die Decke oder den Fussboden
und machte Anscheinend bald bei so manchem Ganoven Schule.



Dassin spielte unter dem Pseudonym Perlo Vita den
 Geldschrankknackers César le Milanais .




Bekannt wurde auch der Song „Le Rififi“...




... den die Sängerin Viviane (Magali Noël) im
 Film in einem Nachtklub vorträgt, und der auf die
 eigentliche Bedeutung von "Rififi" anspielt, nämlich
Streit unter Männern.
Nebst “Rififi” war Ihr berühmtester Titel der von 
Boris Vian geschriebene “Fais-moi mal, Johnny,”
 der als so etwas wie der erste Rock’n’Roll 
Song mit französischem Text gilt.





Im Film sind damit die anschliessenden Rivalitäten
 mit einer konkurrierenden Bande gemeint,
bei der  alle Protagonisten ums Leben kommen.
In den Filmplakaten mehrfach zu sehen,
auch im Paris der 50er Jahre
eine offenbar beliebte Waffe unter Schurken..





Der Erfolg verheissende Titel "Rififi" 
wurde in der Folge
 noch etliche Male für ähnliche Filme verwendet.





Dassin selbst drehte 1964
 die gekonnte Parodie
"Topkapi" mit Melina Mercouri,
Maximilian Schell und Peter Ustinov.