Nebst Karl Bodmer und Peter Rindisbacher
gab es noch einen
weiteren Schweizer Maler, der authentische
Indianerbilder geschaffen hat.
Rudolf Friedrich Kurz
8.1.1818 - 16.10.1871
Nach einer abgebrochenen Gerberlehre
absolvierte er ein Malstudium
in Paris, begegnete dort Alexander
von Humboldt und Carl Bodmer,
kehrte wieder nach Bern zurück und
wurde Zeichenlehrer am Institut Fellenberg in Hofwil.
Nach Emmanuel von Fellenbergs Tod 1844,
begann die Institution, eingezwängt in das Prokrustesbett
finanzieller Rentabilität
und konfessioneller
Restriktionen, zu kränkeln.
Die Realschule wurde aufgelöst,
und Kurz arbeitslos.
Kurz schiffte sich auf einem
Postdampfer (Packet Tallahasee, Captain Stoddard) für die
30-tägige Überfahrt nach Amerika ein, um von New Orleans
aus nach Mexico zu reisen.
1847 Weiterreise von New Orleans bis St. Louis.
1848–1850 schlug er sich in St. Joseph, Missouri, als Kneipenwirt
und Krämer durch und bereiste dann die Gegend
von Missouri, wo der Stamm der Mandanen
beschrieb ( Die Mandanenwaise)
Es folgte eine kurze Ehe mit Witthae, der Tochter des
Kirutsche, eines Häuptlings der Iowa.
1851 Reise bis Fort Union in North Dakota bei der
Mündung des Yellowstone.
Es ist auch schon wieder etliche Jahre her,
seit das oben abgebildete Buch das Schaffen
des noch heute kaum mehr bekannten Malers
wieder in Erinnerung zu rufen suchte.
Kurz verfasste zahlreiche Skizzen, Gemälde,
Texte sowie ein Wörterbuch
über indianische Dialekte. Sein mehrfach
aufgelegtes Werk gehört zu
den zuverlässigsten ethnografischen
Dokumenten über das Leben der
Indianer im 19. Jahrhundert.
1852 verkaufte er in New York den Grossteil seiner
gesammelten indianischen Objekte,
um die Heimreise zu finanzieren.
Ab 1855 ist er Zeichenlehrer an der Kantonsschule Bern,
Mitglied der Berner Künstlergesellschaft.
1870 regt er die Gründung einer
selbständigen Kunstschule in Bern
an und wird deren erster Direktor.