Mittwoch, 19. August 2015

Indiana Jones - Raiders of the Lost Ark 1


Poster von Richard Amsel

James Bond schlug sich zwar 
in den achtziger Jahren
weiterhin wacker, aber so
allmählich hatte sich das
 Konzept abgenutzt und
Roger Moore war langsam
 ganz einfach zu alt geworden.
Dies war die Stunde für
 einen "ganz neuen" Helden.


Am Anfang stand Steven
 Spielbergs Wunsch,
 einmal Regisseur  eines 
James-Bond-Films zu  sein.
Laut Roger Moore wollte aber Cubby Broccoli,
der Bondproduzent,
davon nichts wissen.
Man kann also nur spekulieren, was
dabei herausgekommen wäre.

 George Lucas überredete Spielberg dann, 
stattdessen  etwas 
Eigenes zu machen.

"Während dieser schicksalhaften Begegnung
am Strand von Hawaii (wir bauten dabei eine
monumentale Sandburg) erzählte mir George
die Grundzüge der Geschichte, und ich begann
schon Blut zu lecken." (Spielberg)

So entstand Indiana Jones.





Spielberg und Lucas waren zu 
jener Zeit so etwas wie die
Wunderkinder des amerikanischen Kinos.
Lucas hatte mit “American Graffiti”
 und “Star Wars”,
Spielberg mit  “Jaws - Der weisse Hai” und
"Close Encounters of the Third Kind”
eine Reihe von höchst 
erfolgreichen Filmen abgedreht.

Die Idee  zu Indiana Jones
 stammt ursprünglich von 
George Lucas, der jedoch mit seine
 Star-Wars-Trilogie völlig ausgelastet  war,
und so übernahm Spielberg.

Nun, ganz so neu war die
 Figur nicht.




Reale Vorbilder sollen der
"Entdecker" von Macchu Piccu,
der Archäologe Hiram Bingham
 (1875 - 1956) ...



Silvanus Griswold Morley (1883 -1948)
Erforscher der Maya Kultur...




... oder der Abenteurer und Paläontologe
Roy Chapman Andrews
1884 - 1960


... gewesen sein.




Charlton Heston
als Harry Steele in "The Secret of the Incas"
dürfte eines der Filmvorbilder
gewesen sein.



Auch Humphrey Bogart
in "The Treasure of the Sierra Madre"
fällt einem ein.


Ansonsten aber war der neue Held eine
gekonnte Mischung
aus allerhand Comic - und Pulphelden.





So stand Indies Peitsche 
in einer langen Tradition, angefangen von "Zorro"...




... und all seinen Nachfolgern...




... über Lash LaRue und Whip Wilson.




oder die Helden der Pulpromane
von Abraham Merritt
dürften für die Figur
ebenfalls Pate gestanden haben.

Abraham Merritt war von
 der Vorstellung fasziniert,
 dass die Vergangenheit, verborgen
 zwar, bis zum heutigen Tag
immer noch Einfluss
auf unser gegenwärtiges
Geschick nimmt. Dass das uralte
 Wissen und die  dunkle Magie
grauer Vorzeit immer noch
 machtvoll und gefährlich sind.

In diesem Fall ist es die Bundeslade,
hinter der, man schreibt das Jahr 1936,
die Guten wie die Bösen, her sind.






Die Bösen waren die Nazis.
Vorbild war wohl
die Forschungsgemeinschaft
Deutsches Ahnenerbe e. V.,
 die am 1. Juli 1935 vom stark
an okkulten Themen interessierten
Heinrich Himmler (Reichsführer-SS) und
anderen Nazigrössen ins
 Leben gerufen wurde.
Sie beschäftigte sich mit
archäologischen, anthropologischen
und geschichtlichen Forschungen
 und Expeditionen.


Der Archäologe Henry Walton Jones jr. wird
vom amerikanischen Geheimdienst beauftragt, die
sagenhafte, verschollene Bundeslade vorher zu  finden.

Ein Dutzend Jahre vorher hatten
Erich von Däniken und Robert Charroux
die Bundeslade
uminterpretiert und in Zusammenhang
mit der Prä Astronautik gebracht.

Das Thema der okkulten Hintergründe
der Nazis war nicht zuletzt
 durch die Bestseller von Pauwels/Bergier und
Trevor Ravenscroft in den 1970er
 Jahren  popularisiert worden.

Der Name seines alten Mentors Abner Ravenwood
 und dessen Tochter  Marion Ravenwood gilt
Vielen als eine Anspielung auf den Letztgenannten.







Comiclegende Jim Steranko
konzipierte
das Aussehen des Helden





... und bereits bei diesen Konzeptzeichnungen
wird ersichtlich, dass man beabsichtigte,
 den glorreichen Helden der Pulps und B Movies
den gebührenden Tribut zu zollen.






Harrison Ford
hatte bei Lucas in
“American Graffiti” debutiert,
 war bekannt als
“Han Solo” in “Star Wars”
und wurde mit diesem Film zum Superstar.

"Raiders of the Lost Ark"
 wurde zum "ultimativen Abenteuerfilm"
 und zu einem der kommerziell
erfolgreichsten Filme aller Zeiten.
"Indiana Jones" eroberte die
 Filmleinwand, das Fernsehen,
es entstanden Bücher, Spiele und Comics um ihn.