Das zur Zeit
gebräuchliche Deckelbild
Ueberreuter Verlag ca. 1951
1921
Die Figur des Münedschi
mit den beiden Fackeln ist
zweifelsfrei
von Lindeberg, denn
der Originalentwurf ist
erhalten.
In "Karl Mays "Am Jenseits"
Band 25 der Gesamtmelten
Reiseerzählungen, zeichnet
sich bereits die Bruchlinie
an, die sein Spätwerk
von seinen Abenteuerromanen trennt.
Zum Spätwerk gehören :
Im Reiche des Silbernen Löwen III und IV,
Ardistan und Dschinistan I und II,
Winnetou IV, und Et in Terra Pax.
1898 schrieb May an
seinen Verleger Fehsenfeld:
seinen Verleger Fehsenfeld:
"Der nächste ist der 25 te, also
ein Jubiläumsband; da muss
ein Jubiläumsband; da muss
ich etwas Vorzügliches bringen,
weiche also von meiner
weiche also von meiner
bisherigen Absicht ab und
werde einen Band schreiben,
werde einen Band schreiben,
der entweder den Titel
"Vom Tode erstanden"
oder "Am Jenseits" hat."
"Vom Tode erstanden"
oder "Am Jenseits" hat."
Das Buch erschien am 27.4.1899.
Obwohl schon noch
Obwohl schon noch
einige Abenteuer mit
Kara Ben Nemsi und
Kara Ben Nemsi und
Hadschi Halef zu finden sind
und gelegentlich die
und gelegentlich die
Schmetterhand zuschlägt,
hat sich etwas verändert:
hat sich etwas verändert:
Kontemplative Abschnitte folgen
metaphysischen Betrachtungen.
metaphysischen Betrachtungen.
Dann die für den Leser
merkwürdigen Handlungen
des blinden Münedschi, der
eines Nachts von einem
unsichtbaren Astralgeist die
Felsen hinaufgeführt wird
und mit einer völlig anderen Stimme spricht.
Zum Beispiel:.."Jeder einzelne
Gelehrte ist stolz auf
seine kleine irdische
Wissenschaft, und der Stolz
aller Gelehrten, die es gab und
giebt, zusammengenommen,
lieferte das Material zu
einer Mauer der Einbildung
und Ueberhebung, mit welcher
ihr euch umgeben
und eingeschlossen habt.
Hinter dieser Mauer sitzt
ihr als Gefangene eurer
Wissenschaft und könnt
nun nicht mehr über sie,
die immer höher steigt, hinweg
und hinaus ins Weite blicken...."
(bitte beachten, die Orthografie stammt
aus dem vorletzten Jahrhundert).
Lindebergs Sammelbilder
orientieren sich an den
orientieren sich an den
"actiongeladeneren" Szenen.
May selbst verfiel auf die Idee,
seine Bücher mit neuen Deckelbildern
zu versehen, die seinem Hang
zu Symbolismus und Spiritismus
entgegenkommen sollten.
entgegenkommen sollten.
1904 schrieb Klara May in ihr
Tagebuch: Der liebe Schneider wlll
Tagebuch: Der liebe Schneider wlll
Karls Bücher mit anderen Titelbildern
versehen, damit man Karl
versehen, damit man Karl
endlich verstehen lerne und der alberne
Name Jugendschriftsteller schwinde.
Der "liebe Schneider" war
der Maler Sascha Schneider,
der Maler Sascha Schneider,
dessen Bild "Der Chodem"
oder "Das Gewissen"
oder "Das Gewissen"
Mays Arbeitszimmer schmückte.
Schneider hatte seine Bedenken:
...im Gegenteil, viele Ihrer
...im Gegenteil, viele Ihrer
alten Freunde werden den
Kopf über Sie schütteln.
Kopf über Sie schütteln.
Manche werden auch daraufhin
von Ihnen abfallen.
von Ihnen abfallen.
Für diese würde es schon
genügen zu wissen,
genügen zu wissen,
dass May und S.S. so
enge Fühlung haben.
enge Fühlung haben.
Lassen Sie diese Idioten!...
schrieb er an May.
schrieb er an May.
Inwieweit Schneider damit auf
seine Homosexualität anspielte,
seine Homosexualität anspielte,
gab Anlass zu vielen
Mutmassungen, die hier
Mutmassungen, die hier
nicht weiter zu
interessieren brauchen.
interessieren brauchen.
Für den Verleger Fehsenfeld
endete diese Schneider Auflage
endete diese Schneider Auflage
jedenfalls in einem
finanziellen Debakel.
finanziellen Debakel.
So beeindruckend Bilder wie
der Chodem auch sein mögen,
so hab ich mit den
restlichen Deckelbilder
restlichen Deckelbilder
von Schneider, meine liebe Mühe,
weil sie in keiner Weise dem Inhalt
Vor meinem "inneren Auge"
erscheinen nun mal
erscheinen nun mal
andere Bilder, wenn ich etwa
an "Durchs wilde Kurdistan"...
... oder an Old Shurehand denke.
Ganz hervorragende Illustrationen
zu "Am Jenseits"
schuf einmal mehr Zdenek Burian
... oder an Old Shurehand denke.
Ganz hervorragende Illustrationen
zu "Am Jenseits"
schuf einmal mehr Zdenek Burian