Anfang der 1970er Jahre wurde
die erste Generation, die
im deutschsprachigen
Raum mit Comics
aufgewachsen war,
erwachsen.
Und 1971 erschien ein
erstes Buch deutschsprachiger
Autoren über dieses Medium,
das bis heute als
Standardwerk gelten darf.
Wolfgang J. Fuchs /
Reinhold Reitberger:
COMICS
Anatomie eines
Massenmediums.
Das Buch erschien in
verschiedenen Ausgaben
und Auflagen, wurde in mehrere
Sprachen übersetzt.
1978 folgemit dem
"Comics Handbuch" eine
Fortsetzung.
Es war Pionierarbeit.
Viel über Comics zu lesen gab es
damals nicht.
Soweit ich mich erinnere, brachte
Penguin einen Bildband
von Alan Aldridge heraus.
Das Heft "Graphis" widmete
dem Thema eine Nummer ...
... und in Frankreich war ebenso
ein Bildband erschienen,...
... an dem
Jacques Bergier massgeblich
mitbeteiligen gewesen sein soll.
Trotzdem waren diese
Veröffentlichungen Zeichen eines
Umdenkens.
Comics, auch wenn sie heimlich
eifrig verschlungen wurden,
galten bislang durchs Band als
Schmutz und Schund .
Nervenaufpeitschende, verrohende
Ausgeburten einer Lügenwelt.
Lehrer überboten sich im
Kampf gegen Schmutz
und Schund und es
gab Tauschaktionen
von Comicheften gegen
"saubere"
Gar vor Verbrennungsaktionen
schreckte man nicht zurück.
Der Wissensbedarf
in Sachen Comics
war andererseits immens,
denn man kannte
meist kaum die Namen der Zeichner
und vernahm erstaunt,
dass nicht Walt Disney
himself die Micky Maus Hefte
zeichnete, sondern eine
ganze Reihe von bislang
völlig unbekannten Zeichnern,
unter ...
... denen sich dann Carl Barks
als "der gute Donaldzeichner"
herauskristallisierte
und Frau Dr. Erika Fuchs
wurde erstmals als kongeniale
Texterin der "Micky
Maus "Hefte genannt.
Fuchs / Reitberger planten
auch die Herausgabe einer Art
Fachzeitschrift, ...
... die aber über die erste
Nummer nicht herauskam.
In der Folge erschienen
dann eine Reihe von
Fanzines, wie "Com-Mix",
"Comixene"
oder "Die Sprechblase",
die z.T. noch, oder
wieder existieren.