Freitag, 27. Mai 2016

Milch macht müde Männer munter




„Milch macht müde
Männer munter “
Den Slogan der (west)deutschen
Milchwirtschaft
aus den 1950er Jahren, habe
ich etwas erstaunt, 
im Lesebuch meiner
Enkelin zum Buchstaben
 „M“ gefunden.




Und schon gerät man
als die Milch noch ...




... von Hand gemolken ...





...  und im „Milchkesseli“ im „Milchhüsli“...




... geholt wurde . Eine Zeit, wo
 pasteurisierte Milch 
noch eine Ausnahme ...




... und
Kondensmilch etwas
exotisches war..





Das Schwingen
 des vollen Eimers, ohne
Milch dabei zu
verschütten,war eine der  Mut-
und Geschicklichkeitsproben
die einem damals abgenötigt wurden.

Und ein weiterer, allseits beliebter
Scherz war es, Kinder in
den Laden  zu schicken um
 eine „Gugge Milch“ (Tüte Milch) und
eine Packung „Ibidumm“ zu kaufen.




Die Schulmilch kam  damals 
 noch im Glas,
dann im „Tetrapack“ ...




... und vorbei war es mit 
dem Scherz mit der
"Milchgugge".




Andernorts brachte der
 Milchmann die Milch ins
Haus und stellte sie bei 
Abwesenheit ins „Michkäschtli“ 
Samt Retourgeld!!! 

Das ging damals noch.




Die Geschichte um Polizischt Wäckerlis
 Tochter Marti, die Hans Bader, 
den Gehilfen des Milchmanns liebt, 
der verdächtigt wird, CHF 50 aus der 
Kasse seines Meisters gestohlen zu haben,
lieferte immerhin schon den Stoff
für einen der beliebtesten 
„Kriminalfilme“ der
Schweiz um 1955.
Ja, ich schweife ab...




Auch die Milchwerbung machte
ihren Wandel durch.

Kernige Bergler wurden...




... von urbanen Menschen,
die in Milchbars ihre
Milkshakes tranken, ...




... oder von Sportlern
abgelöst.



Auch das gab's.!!!




Getreu dem Slogan:
"Milch macht manches wieder gut"










Die Milch, einst
Grundnahrungsmittel,
 wurde "modisch".





Milch war, wie Schokolade,
fast ein Synonym für
 die Marke Schweiz.
Die Kuh ein nationales
Maskottchen.




Irgendwann wurde aber auch aus der
Schweizer Milch dann "Swiss Milk"




Und ab  1994 dominierte dann die
Kuh "Lovely"  die
Milchwerbung.



In der zweiten Hälfte des Jahres
1999 wurde mit einem Inserat geworben,
das den Slogan "Milch gibt
starke Knochen" trug.



Das führte zu zu einem Prozess
um  die "lebensmittelrechtliche Zulässigkeit
einer Werbung, wonach das in einem
 Nahrungsmittel enthaltene Kalzium
mithilft, "der Knochenbrüchigkeit im Alter
vorzubeugen, der sogenannten
Osteoporose" ("Kuh-Lovely-Werbung").


Das Bundesgericht entschied
 letztendlich gegen
die Zulässigkeit solcher Werbung.
2008 lockerte dann Bundesratder
 das sogenannte Heilanpreisungsverbot
 Damit war die Werbung
„Milch beugt Osteoporose vor“
 in der Schweiz wieder erlaubt.





 Die Zeiten haben sich geändert.
Auch bei der Milch.




Vorbei die Zeit der Kappeler Milchsuppe.






Heute fressen Schweizer
 Hochleistungskühe 
statt Gras und Heu...




...  tonnenweise Kraftfutter mit 
importiertem Soja.



Es gibt aber auch Ausnahmen.




Längst wird nicht mehr
von Hand gemolken...




... und der moderne Kuhstall
gleicht eher einer
Fabrikhalle.

Trotzdem sind kaum 
kostendeckende Milchpreise
zu erzielen.
Subventionen für die
Schweizer Milchbauern sind
umstritten.



Laktoseintoleranz macht vielen 
Konsumenten zu schaffen.

Veganer lehnen den Milchgenuss
grad vollständig ab.

Und so ist um die Milch 
an verschiedenen Fronten ein 
wahrer Glaubenskrieg entbrannt.