Mr. Bean als Maigret?
Kann das gut gehen? hab ich mich gefragt.
Eine Menge grosser Darsteller haben sich
schon an Georges Simenons
pfeifenrauchendem Kommissar versucht,
und nun also Rowan Atkinson, ...
... der es
schafft, dass man nach 5 Minuten
seinen weltberühmten Mr. Bean vergisst
und ihm, zwar immer noch leicht irritiert,
den Maigret abkauft.
Atkinson entspricht physisch zwar
in keiner Weise seinem
literarischen Vorbild, das als um die
100 Kilo schwer und stark
wie ein Lastenträger
wie ein Lastenträger
der “Halles” beschrieben wird.
Man denkt an Jean Gabin,
an Rupert Davies,
Gino Cervi,
Jean Richard und Andere
- alles stämmige, bullige Männer.
Man denkt an Jean Gabin,
an Rupert Davies,
Gino Cervi,
Jean Richard und Andere
- alles stämmige, bullige Männer.
Aber auch das vergisst man rasch.
Der schmächtige Atkinson zwingt einem
mit hypnotischem Blick
zu der fast widerwilligen Überzeugung,
dass Maigret nun aussieht, wie er.
Atkinson schaut und schaut
bedeutungsschwer, ohne dass
man weiss, was hinter seinem
Blick vor sich geht.
Ist es jener undurchdringliche Blick,
wegen dem ihn manche für
einen Dummkopf halten?
Der schmächtige Atkinson zwingt einem
mit hypnotischem Blick
zu der fast widerwilligen Überzeugung,
dass Maigret nun aussieht, wie er.
Atkinson schaut und schaut
bedeutungsschwer, ohne dass
man weiss, was hinter seinem
Blick vor sich geht.
Ist es jener undurchdringliche Blick,
wegen dem ihn manche für
einen Dummkopf halten?
Maigret ist eine britische
Fernsehserie von ITV.
Da wird keine “Neuinterpretation”
gewagt, gottlob.
Simenons Romane spielen
in einer andern Welt und
man belässt Maigret
in seinem ureigensten Kosmos.
Beschwört die Welt herauf, in
der eine Figur wie Maigret
nur funktionieren kann.
Die Filme sind sorgfältig und liebevoll,
gemacht. Die Décors
bis ins Detail stimmig,
was für mich alleine schon
den Reiz der Filme ausmacht.
Man ist in einem fast
märchenhaft schönen
Paris der 1950er Jahre ( das
offenbar aber in Ungarn liegt.
Gedreht wurde in Budapest)
Wer Action erwartet, ist bei Maigret
generell an der falschen Adresse.
Alles geht, für heutige Begriffe, fast
betulich langsam.
Vom Täter, einem mehrfachen
Frauenmörder hat man nur ein
abgerissenes Stück Stoff mit
einem Knopf als einzige Spur.
Detektivarbeit ist gefragt.
Detektivarbeit ist gefragt.
Es gibt noch keine DNA Tests und
kein nerviges Handygeplapper.
Die Telefone sind aus Bakelit mit
Wählscheibe, die Schreibtische
und Aktenschränke
geschreinert.
Die Kommissare müssen
jeweils von einem Bistro aus
an den Quai des Orfèvres telefonieren
und auch der "Traction Avant" fehlt nicht.
Ob der zweite Film den Standard halten kann,ob
die wohltuende Langsamkeit nicht bald in Langeweile kippt,
wird sich weisen.
die wohltuende Langsamkeit nicht bald in Langeweile kippt,
wird sich weisen.