Erstmals begegnete ich Theda Bara in
den 1960er Jahren auf dem Logo
der Underground Zeitschrift
“International Times” ...
was eine Stummfilmschauspielerin auf dem Cover
einer Hippiezeitschrift verloren hatte.
Um dann erstaunt festzustellen, dass
die mir damals noch unbekannte
Stummfilmschönheit zu ihrer Zeit
der Inbegriff der “Femme fatale ”
war...
des “Vamps” mitprägte, ...
magisch-dämonischen Zügen ausgestatteten
verführerischen Frauentypus, der zu Beginn
des letzten Jahrhunderts die Männerwelt
in seinen Bann zog.
Die Produktionsfirma Fox streute wilde Gerüchte, so etwa
Theda Bara sei ein Anagramm aus
Arab Death, und Theda die
Tochter eines französischen Künstlers
und einer arabischen Prinzessin.
Sie sei von Wüstenstämmen entführt und
mit Schlangenblut genährt worden.
Auch habe sie die Gabe der Prophetie.
In Wirklichkeit war Theodosia Burr Goodman am 29. Juli 1885
in Cincinnati auf die Welt gekommen.
Ihr Vater war ein jüdischer Schneider aus Polen und ihre
Mutter stammte aus der Westschweiz.
Bei ihrem Künstlername hatte sie sich von ihrem
Grossvater mütterlicherseits Francis Bara de Coppet
inspirieren lassen.
Nachdem sie zuerst unter dem Namen
Theodosia de Coppet versucht hatte, Karriere zu machen,
verkürzte sie ihr Pseudonym auf Theda Bara und
legte sich ein schauerlich-schönes Image zu.
Auf Photos war sie oft halbnackt in erotischen Posen mit magischen
Symbolen wie Totenschädeln, Skeletten und Raben zu sehen
Bara spielte von 1915 bis 1919 in gut 40 Filmen,
wobei der Titel meist auch Programm war.
Sin, The Devil´s Daughter, The Vixen, The Serpent ,
The Tiger Woman oder „verruchte“ Frauen
der Weltgeschichte.
Von Salome über Cleopatra,
bis hin zur Gräfin du Barry .
Die endlose Wiederholung des ewig Gleichen
zeitigte bald Abnützungserscheinungen.
1926 zog sie sich von der Leinwand zurück
und verstarb, fast vergessen, am 7. April 1955
1958 brachte das Life Magazine unter dem
Titel “Fabled Enchantresses,”
eine Folge von Bildern, in denen Marilyn Monroe
Leinwandgöttinnen der Vergangenheit darstellte.
Unter anderen auch Theda Bara.
Fotograf war Richard Avedon