Der Berner Chronist Konrad Justinger ging in seiner
Schilderung der Schlacht am Morgarten auf eine
damals ( zumindest für adlige Ritter) neuartige Waffe
der Schwyzer und Urner ein, die Hellebarde,
(Halmbarte, Halbarte und Helmbarte)
Diese Hellebarden waren allerdings noch nicht
die verschnörkelten Zierspiesschen, die
später zur Grundausstattung
der Nachtwächter (Nachtwächterspiess) wurde und die die
Schweizer Garde in Rom heute noch mit sich herumträgt, ...
... sondern eher ein an einen
längeren Stock (Halm) montiertes
Haumesser oder Beil, mit Spitze
und Widerhaken versehen.
Gegen ein eingekesseltes Reiterheer
war die Hellebarde von mehrfachem Nutzen, sie
eignete sich zum Schlagen, Stechen und Reissen.
Mit ihrer Spitze oder mit dem Widerhaken holte
man die Ritter vom Pferd.
Der Widerhaken konnte auch gegen die Sehnen
der Pferde eingesetzt werden, woher
der Name “Rossschinder” stammen soll.
Lag der Ritter erst mal am Boden, wurde
er regelrecht in Stücke gehauen, wie Justinger
das anschaulich schildert:
Es hatten auch in der schwizer in den händen gewisse
überaus furchtbare mordwaffen, die in jener
volkssprache auch helnbarten genannt werden,
mit denen sie die stärkst bewaffneten gegner wie
mit einem schermesser zerteilten und in stücke
hieben. da war nicht eine schlacht, sondern wegen
der angeführten ursachen sozusagen nur ein schlachten
des volkes herzogs Lüpolds durch jene bergleute, wie
einer zur schlachtbank geführten herde. Niemanden
verschonten sie noch auch bemühten sie sich zu fangen,
sondern sie schlugen alle tot ohne unterschied.