Sonntag, 16. November 2014

Hellebarde



Der Berner Chronist Konrad Justinger ging in seiner 
Schilderung der Schlacht am Morgarten  auf eine
damals ( zumindest für adlige Ritter) neuartige Waffe
 der Schwyzer und Urner ein, die Hellebarde,
(Halmbarte, Halbarte und Helmbarte)





Diese Hellebarden waren allerdings noch nicht 
die verschnörkelten Zierspiesschen, die 
später zur Grundausstattung
der Nachtwächter (Nachtwächterspiess) wurde und die die 
Schweizer Garde in Rom heute noch mit sich herumträgt, ...




... sondern eher ein an einen 
längeren Stock (Halm) montiertes
Haumesser oder Beil, mit Spitze 
und Widerhaken versehen.
Gegen ein eingekesseltes Reiterheer 
war die Hellebarde von mehrfachem  Nutzen, sie
eignete sich zum Schlagen, Stechen und Reissen.
Mit ihrer Spitze  oder mit dem Widerhaken holte
 man die Ritter vom Pferd.
Der Widerhaken konnte auch gegen die Sehnen 
der Pferde eingesetzt werden, woher 
der Name “Rossschinder” stammen soll.
Lag der Ritter erst mal am Boden, wurde
 er regelrecht in Stücke gehauen, wie Justinger
das anschaulich schildert:




Es hatten auch in der schwizer in den händen gewisse
 überaus furchtbare mordwaffen, die in jener 
volkssprache auch helnbarten genannt werden, 
mit denen sie die stärkst bewaffneten gegner wie 
mit einem schermesser zerteilten und in stücke
 hieben. da war nicht eine schlacht, sondern wegen
 der angeführten ursachen sozusagen nur ein schlachten 
des volkes herzogs Lüpolds durch jene bergleute, wie 
einer zur schlachtbank geführten herde. Niemanden
 verschonten sie noch auch bemühten sie sich zu fangen, 
sondern sie schlugen alle tot ohne unterschied.