Die Kantone Schwyz und Zug
bereiten sich auf die
Feierlichkeiten zum 700. Jahrestag
der Schlacht am Morgarten, heute in einem
Jahr, vor.
Eben erst, so kommt es mir vor,...
... wurde der 650. Jahrestag gefeiert.
Damals wurde das Schlachtgelände
durch die Sammlung der
Schweizer Schuljugend erwoben.
“Der währschafte Bergbauer Johann Fässler, bislang
Eigentümer jenes blutgetränkten Bodens, auf dem die
entscheidende Vernichtungsschlacht gegen das
österreichische Ritterheer ausgetragen wurde,
veräusserte das Land an den Stiftungsrat bzw.
die Schweizer Schuljugend mit einem kräftigem
Handschlag mit Landesstatthalter J. Ulrich.
Ohne Formalitäten wurde der Handel getätigt.
Für 175000 Franken wurde der Boden veräussert.
Der Bergbauer Johann Fässler wird aber durch
diese Landabtretung noch kein reicher Mann, wenn
man bedenkt, dass er für eine zehnköpfige Kinderschar,
die zum grossen Teil mit der Mutter anwesend war,
sorgen muss. Johann Fässler wird
aber inskünftig Pächter sein. ”
1965 waren die Rolling Stones
durch die Sammlung der
Schweizer Schuljugend erwoben.
“Der währschafte Bergbauer Johann Fässler, bislang
Eigentümer jenes blutgetränkten Bodens, auf dem die
entscheidende Vernichtungsschlacht gegen das
österreichische Ritterheer ausgetragen wurde,
veräusserte das Land an den Stiftungsrat bzw.
die Schweizer Schuljugend mit einem kräftigem
Handschlag mit Landesstatthalter J. Ulrich.
Ohne Formalitäten wurde der Handel getätigt.
Für 175000 Franken wurde der Boden veräussert.
Der Bergbauer Johann Fässler wird aber durch
diese Landabtretung noch kein reicher Mann, wenn
man bedenkt, dass er für eine zehnköpfige Kinderschar,
die zum grossen Teil mit der Mutter anwesend war,
sorgen muss. Johann Fässler wird
aber inskünftig Pächter sein. ”
1965 waren die Rolling Stones
mit "Satisfaction" in den Hitparaden
und der Spagat zwischen der neuen
Welt der Beatmusik und den wackeren
Altvorderen wollte
mir damals nicht so recht gelingen.
In den fünfziger Jahren war
einem genug Patriotismus
eingetrichtert worden.
Und Meinrad Lienert's Schilderung
des Geschehens konnte man
eh schon fast auswendig.
"Als die Eidgenossen von Uri, Schwyz und
Unterwalden den Bund im Rütli
geschworen und die bösen Landvögte mit
Gottes Hilfe vertrieben und vertilgt
hatten, ergrimmte der österreichische
Herzog Leopold und beschloss, die drei
freiheitssüchtigen Länder mit einem
grossen Heer zu überziehen und
sie seiner Herrschaft für ewige Zeiten zu unterwerfen.
Er wollte die drei Talschaften am Waldstättersee
von vielen Seiten bedrängen,
aber mit dem Hauptheer wollte er durchs
Ägerital in das Land Schwyz einfallen.
Damit nun die wachbaren Schwyzer nichts
merken sollten, brach er in aller
Stille vom Städtchen Zug am Zugersee
auf und zog mit seinem grossen
Ritterheere hinauf an den
kleinen, lieblichen Ägerisee.
Die Schwyzer,
nichts ahnend von den Plänen Leopolds,
bezogen Stellung bei Arth am Zugersee."
Aber ein Freund der Schwyzer,
der Ritter von Hünenberg,
der wohl wusste, wo der Herzog Leopold
ins Land einzudringen
vorhatte, sah, wie sie am unrichtigen Orte lagen.
Er (...) begab sich
heimlich an die Letzimauer und
schoss einen Pfeil unter die
lagernden Eidgenossen.
Da diese nun den Pfeil gewahrten
und einen Zettel daran hängen
sahen, hoben sie ihn auf und
lasen zu ihrem Erstaunen darauf:
Hütet euch auf St. Othmars Abend am Morgarten!
Da merkten die Eidgenossen, wo das
Milchtanslein rinnt, und (...) legten sich in
den Waldhängen im Engpass bei Morgarten
ob dem Ägerisee auf die Lauer.
Um es kurz zu machen:
"Als nun das Heer in der Morgenfrühe
des fünfzehnten im
Wintermonat des Jahres 1315
an den gähen Halden ob dem
Ägerisee auf Morgarten zurückte,
um rasch die Talenge von Sattel
zu gewinnen,...
Steinblöcke und Stämme die Abhänge
herunter und fuhren
ins voranziehende Reiterheer hinein."
"Eine heillose Verwirrung brach aus,
die Rosse bäumten sich und
stürmten dann geängstigt auseinander
und ineinander. Die Reiter aber,
die umsonst die Ordnung aufrechtzuerhalten
suchten, sahen zu ihrem
Erstaunen nur ein geringes Häuflein Männer
am Waldrande auf der Höhe
stehen, die unablässig Steine und Stämme
auf sie herabwälzten."
Doch als sie sich anschickten, den
unerwarteten Überfall an dem Häuflein
auf der Höhe schrecklich zu rächen,
tauchten auf einmal von einer andern
Anhöhe die drei Fähnlein von Schwyz,
Uri und Unterwalden aus einem
Eichenwald auf, und fürchterlich brüllten
die Hörner, und schrecklich
widerhallte der Schwyzer Schlachtruf
von den Flühen: "Haarus, haarus!"
Bild von Karl Jauslin
" Reiterei und Fußvolk, all das flüchtige Heer
mengte sich zu einem Menschenbrei, den die
Eidgenossen mit ihren blitzenden Hellebarden
und gezähnten Knütteln gar tüchtig und erbarmungslos
rührten,...
und seinen Heergesellen das Wiederkommen
für lange verleiden."
In den Darstellungen wurden die
Abhänge immer steiler,
die Felsbrocken, die die Eidgenossen auf die
Ritter schleuderten, immer
mächtiger und der Sieg immer prächtiger.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde
die Schlacht zu einem zentralen Element
der eidgenössischen Gründungsgeschichte,
fest verbunden mit den Gründermythen um
Wlhelm Tell und dem Rütlischwur.
Zusammen mit der
"Schlacht der goldenen Sporen"
am 11. Juli 1302 gilt
Morgarten bis heute als einer
der ersten Siege
von Fusstruppen, unter Ausnutzung
des Geländevorteils, gegen
ein überlegenes Reiterheer.
Die moderne Geschichtsforschung
lässt allerdings kein gutes Haar
an der Sache.
Wo, warum und ob die Schlacht
am Morgarten tatsächlich stattgefunden hat,
ist nicht eindeutig belegt.
Die Quellenlage unsicher.
Wo ist der Hang, von dem die
Eidgenossen Felsgestein
und Baumstämme herunter rollten
und das habsburgerische
Heer in den Sumpf zwangen
und im See ertrinken liess?
Eidgenossen Felsgestein
und Baumstämme herunter rollten
und das habsburgerische
Heer in den Sumpf zwangen
und im See ertrinken liess?
Archäologische Funde wurden
bislang keine gemacht,
was wiederum damit erklärt wird,
dass im Mittelalter nach einer Schlacht
die Toten komplett ausgeplündert
wurden und nichts übrig blieb.
Immerhin scheint gesichert zu sein, dass
am 15. November 1315 eine
habsburgische Ritterschar zusammen
mit Herzog Leopold zwischen den
heutigen Orten Oberägeri und Sattel von
Leuten aus der Gegend unter Verlusten
zum Rückzug gezwungen wurde.
Zudem steht das 1908 eingeweihte
Morgartendenkmal
Morgartendenkmal
offenbar an
einst zu heftigem Streit zwischen
Zug und Schwyz geführt hatte.
Nun, anlässlich des Jahrestages werden wohl,
einmal mehr, Für und Wider
heftig diskutiert werden.
In der Bevölkerung der Innerschweiz
ist die Erinnerung an Morgarten
lebendig geblieben, wie ein 1977 entstandener
Film von Erich Langjahr und Beni Müller zeigt.
Das erste Dampfschiff auf
dem Aegerisee hiess -
wenig verwunderlich:
Morgarten 1.
Es gibt ein Hotel gleichen Namens und
auch über die Grenzen
der Innerschweiz hinaus,
finden sich immer wieder Hinweise
auf die erste Befreiungsschlacht.
In Basel gab es einst ein Kino
das sich stolz Morgarten nannte.
Nun, anlässlich des Jahrestages werden wohl,
einmal mehr, Für und Wider
heftig diskutiert werden.
In der Bevölkerung der Innerschweiz
ist die Erinnerung an Morgarten
lebendig geblieben, wie ein 1977 entstandener
Film von Erich Langjahr und Beni Müller zeigt.
Das erste Dampfschiff auf
dem Aegerisee hiess -
wenig verwunderlich:
Morgarten 1.
Es gibt ein Hotel gleichen Namens und
auch über die Grenzen
der Innerschweiz hinaus,
finden sich immer wieder Hinweise
auf die erste Befreiungsschlacht.
In Basel gab es einst ein Kino
das sich stolz Morgarten nannte.
Und im Zürcher Kreis 4
eröffnete 2013
eine Bar gleichen Namens ihre Pforten.