ist der zwölfte und letzte von
Ian Fleming geschriebene Bond Roman.
In der deutschen Buchausgabe
wird das Wort Gun durch Colt ersetzt,
was sich damit begründen lässt,
dass der böse Scaramanga,
Spross einer katalanischen Zirkus-
und Kunstschützenfamilie, einen
vergoldeten Colt Single Action benutzt,
der allerdings im Gegensatz zu den
obigen Deckelbildern, so aussieht.
Bond , der nach seinem Einsatz in Japan
( You only live twice) verschollen war
und für tot erklärt wurde,
taucht wieder in London auf und versucht,
M mit einer Zyanidpistole zu töten.
M kann das Attentat dank
einer Panzerglasscheibe verhindern.
Bond geriet nach seinem
Gedächtnisverlust in die
Hände der Russen und wurde in Leningrad
mit einer Gehirnwäsche “umgedreht”.
Der Neurologe Sir James Molony
“löscht” die Konditionierung
durch Elektroschocks und James Bond ist
wieder einsatzfähig, wird aber von
Skrupeln und Aggressionshemmungen
geplagt, die ihm den Rest des
Buches zu schaffen machen.
Da sich die Filme noch nie an die originale
Chronologie gehalten hatten, ging man
gar nicht erst auf diese Ausgangslage ein.
Für einen von Selbstzweifeln
gebeutelten Bond
gebeutelten Bond
wäre Strahlemann Roger Moore wohl
nicht die richtige Besetzung gewesen.
Von einem gebrochenen Bond mit
Identitätsproblemen und
Persönlichkeitsstörungen
Persönlichkeitsstörungen
wollte damals niemand etwas wissen.
An Bonds Stelle erlitt aber
die Serie der Filme
die Serie der Filme
einen Tiefpunkt und geriet
in eine Identitätskrise.
in eine Identitätskrise.
Die Probleme, die sich
schon in früheren Filmen
schon in früheren Filmen
latent abgezeichnet hatten,
manifestierten sich nun unübersehbar.
Die bewährten Muster wollten
nicht mehr so richtig greifen und
gerieten zu einer eher lieblosen
Aneinanderreihung von einst
erfolgreichen Versatzstücken.
Der Exotikfaktor, der Eines der
Erfolgsgeheimnisse der Bondfilme,
wie der Romane war, hatte sich
weitgehend zerschlissen, was sich
an der (Wieder)Begegnung mit
dem Redneck Sheriff J.W. Pepper
(Clifton James) der mit einer
amerikanischen Touristengruppe
in Bangkock unterwegs ist, spiegelt.
Die Tricktechnik war zwar
nach wie vor sensationell.
nach wie vor sensationell.
aber unterdessen so übertrieben, dass
man eigentlich nicht mehr mitfieberte
Den obligaten Bondgirls
Britt Ekland und Maud Adams
mangelte es, wie schon
den Girls im letzten
Film an Ausstrahlungskraft.
den Girls im letzten
Film an Ausstrahlungskraft.
Sie waren bestenfalls
dekoratives Beigemüse.
dekoratives Beigemüse.
Hervé Villechaize
(23. April 1943 in Paris; 4. September 1993)
als hinterlistiger Butler Nick Nack war
ein weiterer Unterschurke, der
nicht aus Flemings Feder stammte.
Er machte seine Sache ordentlich
Bonds Auftritt in einer
Muay Thai Schule, wirkte, auf dem
Höhepunkt der Kung Fu Filmwelle,
Nach Bruce Lee war man
diesbezüglich doch etwas
verwöhnt.
Vor allem krankte der Film aber
an der äusserst fadenscheinigen
Story.
Wie schon bei “Live and let die” wurde
Tom Mankiewicz mit dem Schreiben
eines Drehbuchs beauftragt.
Er übernahm aus Flemings Roman
nur das Duell Bonds mit Scaramanga.
Im Film wird Bond eine
goldene Patrone zugespielt,
goldene Patrone zugespielt,
in der seine Nummer eingraviert ist.
Eine Herausforderung zum Duell?
Mankiewicz liess sich
angeblich dabei von dem Western
“Mein grosser Freund Shane” inspirieren,
weshalb auch Jack Palance ursprünglich für
die Rolle von Bonds Gegenspieler
vorgesehen war.
vorgesehen war.
Regisseur Guy Hamilton gefiel das nicht.
Mankiewicz stieg aus und Richard Maibaum
wurde verpflichtet.
1970 war es umgekehrt gewesen, Mankiewicz
wurde engagiert , um Maibaums Drehbuch
für Diamantenfieber zu überarbeiten.
Jedenfalls wirkten sich diese Spannungen
auf den Plot aus, der
äusserst “mickrig” geriet.
äusserst “mickrig” geriet.
Von Francisco „Pistol“
Scaramanga, im Buch
Scaramanga, im Buch
einem südamerikanischen
Auftragskiller, wurde
Auftragskiller, wurde
nur der Name und die
anatomische Besonderheit
anatomische Besonderheit
einer dritten Brustwarze beibehalten.
"Besondere Kennzeichen:
Etwa fünf Zentimeter unter seiner
linken Brust befindet sich eine
linken Brust befindet sich eine
dritte Brustwarze. (Bemerkung:
bei Vodoo und verwandten
bei Vodoo und verwandten
Ortskulturen wird das als
Zeichen der Unverwundtbarkeit
Zeichen der Unverwundtbarkeit
und aussergewöhnlich grosser
sexueller Potenz angesehen)"
sexueller Potenz angesehen)"
Die Handlung wurde aber
von Kingston nach Hongkong
von Kingston nach Hongkong
und Macao verlegt,
womit dem Voodoobezug
womit dem Voodoobezug
die Grundlage entzogen
und der dritte Nippel
und der dritte Nippel
eigentlich überflüssig wurde.
Mary Goodnight (Britt Ekland )
als Bonds ehemalige
als Bonds ehemalige
Sekretärin ist ebenfalls
mit von der Partie,
tapst (gewollt?) unbeholfen
durch das Abenteuer.
ohne besonderen Eindruck
zu hinterlassen.
mit von der Partie,
tapst (gewollt?) unbeholfen
durch das Abenteuer.
ohne besonderen Eindruck
zu hinterlassen.
Zur Hauptsache geht
es im Film um einen
es im Film um einen
Solexgenerator, der Solarenergie
produzieren kann,
produzieren kann,
(Ein Thema, das damals,
während der Oelkrise,
während der Oelkrise,
erstmals Aufmerksamkeit erweckte)
Scaramangas ehemalige
Verbündete Andrea Anders
Verbündete Andrea Anders
(Maud Adams) gibt zu,
Bond die goldene Kugel mit
Bond die goldene Kugel mit
der 007-Gravur gerschickt zu haben,
um ihn zu veranlassen, Scaramanga zu töten.
Anstelle von Jack Palance
bekam Christopher Lee
bekam Christopher Lee
die Rolle des Bösewichts.
Christopher Lee, ein entfernter
Cousin von Ian Fleming
war schon für die Rolle des Dr. No im
Gespräch gewesen.
Jetzt bekam er seine Chance.
... und enttäuschte.
Christopher Lee, ein entfernter
Cousin von Ian Fleming
war schon für die Rolle des Dr. No im
Gespräch gewesen.
Jetzt bekam er seine Chance.
... und enttäuschte.
Nach dem äusserst faden
“Mr-Big” setzte ich
“Mr-Big” setzte ich
grosse Hoffnungen auf Lee,
der als grossartiger Draculadarsteller
endlich wieder auf einen Schurken von
altem Schrot und Korn hoffen liess.
Aber Scaramanga hatte einfach kein richtiges
Profil und das vielbeschworenene Duell...
... mit einem speziell für ihn entwickelten,
zerlegbaren goldenen Pistölchen
(Kaliber 4,2 mm)
(Kaliber 4,2 mm)
reichte nun wahrhaftig
nicht für ein Finale.
nicht für ein Finale.
Die Waffe, die sich aus
einem Füllfederhalter
einem Füllfederhalter
(Lauf), einem Zigarettenetui (Griff),
einem Feuerzeug (Verschluss)
und einem Manschettenknopf
zusammensetzen liess,
zusammensetzen liess,
gehörte bestenfalls in die Kategorie von
Rosa Klebbs messerbewehrten Schuhen
oder Oddjobs stahlverstärkter Melone.
Kurz, die Geschichte fiel
weitgehend enttäuschend aus.
Eine Meinung, mit der
ich nicht alleine dastehe.
Sowohl bei der damaligen Kritik und
den Besucherzahlen her
gesehen, fiel der Film
stark ab.
Auch im Nachhinein nimmt
er in den Hitparaden
der Bondfilme meist nur einen
der hinteren Ränge ein.