Donnerstag, 7. Mai 2015

James Bond - The Man with the Golden Gun






 "The Man with the Golden Gun"
ist der zwölfte und letzte von
Ian Fleming geschriebene Bond Roman.





In der deutschen Buchausgabe
wird das Wort Gun durch Colt ersetzt,
was sich damit begründen lässt,
 dass der böse Scaramanga,
Spross einer katalanischen Zirkus-
und Kunstschützenfamilie, einen
vergoldeten Colt Single Action benutzt,
der allerdings im Gegensatz zu den
obigen Deckelbildern, so aussieht.





 Bond , der nach seinem Einsatz in Japan
( You only live twice) verschollen war
 und für tot erklärt wurde,
 taucht  wieder in London  auf und versucht,
M mit einer Zyanidpistole zu töten.
 M kann das Attentat dank
 einer Panzerglasscheibe verhindern.
Bond geriet nach seinem
 Gedächtnisverlust in die
 Hände der Russen und wurde in Leningrad
mit einer Gehirnwäsche “umgedreht”.
 Der Neurologe Sir James Molony
“löscht” die Konditionierung
 durch Elektroschocks  und James Bond ist
 wieder einsatzfähig, wird aber von
Skrupeln und Aggressionshemmungen
 geplagt, die ihm den Rest des
Buches zu schaffen machen.

Da sich die Filme noch nie an die originale
 Chronologie gehalten hatten, ging man
 gar nicht erst auf diese Ausgangslage ein.
Für einen von Selbstzweifeln
 gebeutelten Bond 
 wäre Strahlemann Roger  Moore wohl 
nicht die richtige Besetzung gewesen.
Von einem gebrochenen Bond mit
 Identitätsproblemen und
Persönlichkeitsstörungen
wollte damals niemand etwas wissen.

 An Bonds Stelle  erlitt aber
die Serie der Filme 
einen Tiefpunkt und geriet
 in eine Identitätskrise.
Die Probleme, die sich
schon in früheren Filmen
latent abgezeichnet hatten, 
manifestierten sich nun unübersehbar.
Die bewährten Muster wollten
 nicht mehr so richtig greifen und 
gerieten zu einer eher lieblosen
Aneinanderreihung von einst
erfolgreichen Versatzstücken.




Der Exotikfaktor, der Eines der 
Erfolgsgeheimnisse der Bondfilme, 
wie der Romane war, hatte sich 
weitgehend zerschlissen, was sich 
an der (Wieder)Begegnung mit 
dem Redneck Sheriff J.W. Pepper 
(Clifton James) der mit einer 
amerikanischen Touristengruppe
in Bangkock unterwegs ist, spiegelt.




Die Tricktechnik war zwar
nach wie vor sensationell.
aber  unterdessen so übertrieben, dass 
man eigentlich nicht mehr mitfieberte




Den obligaten Bondgirls
Britt Ekland und Maud Adams 
mangelte es, wie schon
 den Girls im letzten
Film an Ausstrahlungskraft.
Sie waren bestenfalls
dekoratives Beigemüse.




Hervé Villechaize 
(23. April 1943 in Paris; 4. September 1993)
 als hinterlistiger Butler Nick Nack war
 ein weiterer Unterschurke, der 
nicht aus Flemings Feder stammte.
Er machte seine Sache ordentlich 




Bonds Auftritt in einer
Muay Thai  Schule, wirkte, auf dem 
Höhepunkt der Kung Fu Filmwelle,
anbiedernd und eher peinlich.





Nach Bruce Lee war man 
diesbezüglich doch etwas 
verwöhnt.

Vor allem krankte der Film aber 
an der äusserst fadenscheinigen
Story.
Wie schon bei “Live and let die” wurde 
Tom Mankiewicz mit dem Schreiben
 eines Drehbuchs beauftragt.
 Er übernahm aus Flemings Roman 
nur das Duell Bonds mit Scaramanga. 




Im Film wird Bond eine
goldene Patrone zugespielt,
in der  seine Nummer eingraviert ist.
Eine Herausforderung zum Duell?
Mankiewicz liess sich
 angeblich dabei von dem Western 
“Mein grosser Freund Shane” inspirieren,
weshalb auch Jack Palance ursprünglich für 
die Rolle von Bonds Gegenspieler
 vorgesehen war.


Regisseur Guy Hamilton gefiel das nicht. 
 Mankiewicz stieg aus und Richard Maibaum 
wurde verpflichtet.
1970 war es umgekehrt  gewesen, Mankiewicz 
 wurde engagiert , um Maibaums Drehbuch 
für Diamantenfieber zu überarbeiten.
Jedenfalls wirkten sich diese Spannungen
 auf den Plot aus, der
 äusserst “mickrig” geriet.

 Von Francisco „Pistol“
Scaramanga, im Buch
 einem südamerikanischen
 Auftragskiller, wurde 
nur der Name und die
anatomische Besonderheit 
einer dritten Brustwarze beibehalten. 

"Besondere Kennzeichen:
Etwa fünf Zentimeter unter seiner
 linken Brust befindet sich eine 
dritte Brustwarze. (Bemerkung:
bei Vodoo und verwandten
 Ortskulturen wird das als
Zeichen der Unverwundtbarkeit 
und aussergewöhnlich grosser
 sexueller Potenz angesehen)"

Die Handlung wurde aber
von Kingston nach Hongkong
 und Macao verlegt,
womit dem Voodoobezug
die Grundlage entzogen
 und der dritte Nippel 
eigentlich überflüssig wurde.

Mary Goodnight (Britt Ekland )
als Bonds ehemalige 
Sekretärin ist  ebenfalls
 mit von der Partie,
 tapst (gewollt?) unbeholfen
durch das Abenteuer.
ohne besonderen Eindruck
 zu hinterlassen.

 Zur Hauptsache geht
es im Film  um einen 
Solexgenerator, der Solarenergie
 produzieren kann,
(Ein Thema, das damals,
während der Oelkrise, 
erstmals Aufmerksamkeit erweckte)




Scaramangas ehemalige
Verbündete Andrea Anders
(Maud Adams) gibt zu,
Bond die goldene Kugel mit
 der 007-Gravur gerschickt zu haben, 
um ihn zu veranlassen, Scaramanga zu töten. 




Anstelle von Jack Palance
 bekam Christopher Lee
 die Rolle des Bösewichts.
Christopher Lee, ein entfernter
 Cousin von Ian Fleming
war schon für die Rolle des Dr. No im
 Gespräch gewesen.
Jetzt bekam er seine Chance.
... und enttäuschte.

Nach dem äusserst faden
 “Mr-Big” setzte ich
 grosse Hoffnungen auf  Lee, 
der als grossartiger Draculadarsteller 
endlich wieder auf einen Schurken von
 altem Schrot und Korn hoffen liess. 
Aber Scaramanga hatte einfach kein richtiges
 Profil und das vielbeschworenene Duell...




... mit einem speziell für ihn entwickelten, 
zerlegbaren goldenen Pistölchen
 (Kaliber 4,2 mm)
 reichte nun wahrhaftig
 nicht für ein Finale.



Die Waffe, die sich aus
einem Füllfederhalter 
(Lauf), einem Zigarettenetui (Griff), 
einem Feuerzeug (Verschluss) 
und einem Manschettenknopf
 zusammensetzen liess, 
gehörte bestenfalls in die Kategorie  von
 Rosa Klebbs messerbewehrten Schuhen 
oder Oddjobs stahlverstärkter Melone.




Kurz, die Geschichte fiel
weitgehend enttäuschend aus.
Eine Meinung, mit der
 ich nicht alleine dastehe.
Sowohl bei der damaligen Kritik und
den Besucherzahlen her
gesehen, fiel der Film
stark ab.
Auch im Nachhinein nimmt
er in den Hitparaden
der Bondfilme meist nur einen
der hinteren Ränge ein.





Der Titelsong wurde von Lulu interpretiert.